Entstehung, geologische und naturräumliche Charakteristika
Das Gewässersystem "Berghäuser Altrhein" ist eine abgetrennte Rheinschlinge, die vor dem Ausbau des Rheins Teil des Rheinhauptgerinnes war. Es umfasst die Auegewässer Berghäuser Altrhein (12,8 ha), Berghäuser Kanal (122,63 ha), Eisbruchlache (0,6 ha), Schäferweiher (11,2 ha) und Runkedebunk (4,7ha).
Die geologischen Verhältnisse sind bestimmt von pleistozänen und holozänen Ablagerungen des Rheins.
Der Berghäuser Kanal ist durch Kiesgewinnung stark vertieft und erweitert worden. Er umschließt die etwa 340 ha große Insel Flotzgrün, die als landwirtschaftliche Fläche, als Deponie für die Firma BASF und bei Hochwasser als Polder genutzt wird.
Form und Ufer
Die gesamte Wasserfläche des Berghäuser Altrheinsystems ist ungefähr 150 ha groß. Kurz nach der Ingestion spaltet sich der Altarm auf. Der innere Ast (Berghäuser Kanal) ist ausgekiest und weist heute bei einem Rheinwasserstand von 401 cm am Pegel Speyer eine mittlere Tiefe von 4,6 m und ein Volumen von 5,59 Mio. m³ auf. Der äußere Ast (Berghäuser Altrhein) stellt den ursprünglichen Verlauf des Berghäuser Altrheins dar. Er mündet später wieder in den Berghäuser Kanal.
Im Berghäuser Kanal sind die Ufer sind vorwiegend steil oder schräg. Nur im Bereich der Egestion und beim Übergang zum Schäferweiher sind noch Flachufer vorhanden. Die Uferränder sind durch Flussauenwälder geprägt.
Nutzung und Belastungsquellen
Die Ufer des Berghäuser Kanals wurden durch die Auskiesung stark degeneriert, was ihre Funktion als Lebensraum für Tiere und Pflanzen erheblich einschränkt.
Es kommt zudem zur Belastung durch Sickerwasser aus der Deponie Flotzgrün und im Falle der Polderentleerung zu Nährstoffeinträgen aus dem Polder.
Der Berghäuser Kanal wird von Berufsfischern und Freizeitanglern genutzt.