See: Silbersee Roxheim

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Entstehung, geologische und naturräumliche Charakteristika

Der Silbersee ist ein Baggersee am Ortsrand der Gemeinde Bobenheim-Roxheim, der durch Kiesabbau seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Den größten Wachstumsschub erfuhr der See kurz nach Ende des zweiten Weltkriegs, als aufgrund des Wiederaufbaus die Nachfrage nach Sand und Kies stark gestiegen war. Heute ist der Silbersee 117 ha groß und an seiner tiefsten Stelle 15 m tief.
Der Silbersee liegt im Bereich der Altaue des Rheins. Es treten quartäre und pliozäne Sedimente auf. In unmittelbarer Nähe des Silbersees befindet sich ein weiteres Gewässer, der Roxheimer Altrhein. Insbesondere der flache Hintere Roxheimer Altrhein bildet zusammen mit dem Silbersee einen bedeutenden Lebensraum für eine reiche Vogelfauna.

Form und Ufer

Der Silbersee weist eine mittlere Wassertiefe von 8,4 m und ein Seevolumen von 10,05 Mio. m³ auf. Die Ufer sind fast ausschließlich schräg oder steil. Flachufer gibt es kaum. Nur etwa die Hälfte des Uferumfeldes ist durch naturnahe Vegetation (Weichholz-Flussauenwälder, Gebüsche, Röhrichte) gekennzeichnet.

Nutzung und Belastungsquellen

Am südlichen Ufer des Sees befindet sich eine Freizeitanlage mit angrenzendem Strand. Neben dem Badebetrieb ist auch die Ausübung verschiedener Wassersportarten (Segeln, Windsurfen, Kanufahren) gestattet. Auch außerhalb der Freizeitanlage dient das Gebiet um den Silbersee als Naherholungsgebiet. Die intensive Freizeitnutzung des Silbersees führt zu Nährstoffeinträgen in den See und zu einer Beeinträchtigung des Uferumfeldes (unter anderem auch durch Müll).
Kommerziell wird der Silbersee weiterhin zum Abbau von Kies genutzt. Aktuell wird Kieswaschwasser aus der Kiesförderung in einem vom Silbersee abgetrennten Gewässer in den Silbersee eingeleitet, was zu einer Eintrübung des Wassers führt.
Kiesabbau und Freizeitnutzung führen dazu, dass die Seeufer fast komplett als naturfern eingestuft werden müssen. Darüber hinaus erhält der Silbersee einen beträchtlichen Nährstoffeintrag über den Grundwasserpfad, der mittelfristig zu einer Verschlechterung der Wasserqualität führen wird.